Obersaxen-Meierhof - St. Peter und Paul

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Obersaxen-Meierhof - St. Peter und Paul

"Die Gemeinde Obersaxen liegt auf der rechten Talseite des jungen Rheins, in der mittleren Surselva. Die Terrasse erstreckt sich über eine Länge von ca. 14 km. Der besiedelte Teil unserer Gemeinde liegt zwischen 1000 m ü M. (Axastei) und 1430 m ü M. (Miraniga). Die Hofansiedlungen sind typisch für eine Walsergemeinde.
In den weit verstreuten 29 Höfen, es sind dies: Valata, Platenga, Egga, Affeier, Misanenga, Miraniga, Marggààl, Meierhof, Chlinga, Tobel, Pradamaz, Zarzana, Jànggahüss, Tusa, Miira, Ggeraniga, Pilawààrda, St. Joosef, Ggàntardüü, Tschappiina, Friggahüss, St. Mààrti, Runggli, Chriaggli, Plàtta, Palààwa, Axastei, Hàntschahüss und Tomahüss, leben ca. 800 Einwohner. Alle Höfe zusammen bilden die politische Gemeinde Obersaxen. "
Quelle: Website Tourismus Surselva, siehe auch Surselva

"Die Pfarrkirche gehört zu den frühesten Kirchen am Vorderrhein, da sie schon 831 als königliche Eigenkirche urkundlich erwähnt wird. Von diesem frühmittelalterlichen Bau ist nichts mehr erhalten. Der Turm stammt jedoch noch aus romanischer Zeit (um 1200). Er ist heute noch gut erhalten. Der Dorfbrand von 1740 zerstörte die Kirche bis auf das Chorgewölbe und den Turm. 1904 wurde die Kirche, bis auf den Turm, abgebrochen und geostet neu gebaut. Die Innenausstattung wurde im Jugendstil gehalten und die alten Barockaltäre 1907 nach Schindellegi verkauft.
Aus dem Turm erklingen vier Glocken: 1) Aus dem Feuer komm ich, zu Gottes Ehr leuth man mich. All Abgestorbene bewein ich, das Ungewitter vertreib ich. Anton Kaiser von Zug hat gegossen mich A. 1740; 2 & 3) von Jakob Keller in Unterstrass bei Zürich 1852; 4) Ave Maria gratia plena Dominus tecum anno 1743.
1972 wurde die Kirche renoviert. Heute steht von der Jugendstileinrichtung lediglich noch der Hochaltar.
Zur musikalischen Umrahmung der Gottesdienste stand bis 2005 eine einmanualige Orgel zur Verfügung.
Zum 100-jährigen Kirchenjubiläum im Oktober 2005 erhielt die Pfarrkirche St. Peter und Paul eine restaurierte Matthaei-Orgel, welche eine musikalische Bereicherung für Gottesdienste und kulturelle Ereignisse bietet."
Quelle: Website der Kirchgemeinde Obersaxen

"Im Reichsguturbar von 831 ist bereits ein Benefizium, eine Kirche in Obersaxen erwähnt. Die erste Kirche war demzufolge eine karolingische, die dann um 1200 von einer romanischen abgelöst wurde. Der romanische Turm, im obern Teil später abgeändert, steht heute noch. Im 15. Jh. wurde eine gotische Kirche gebaut, deren Innenausstattung immer wieder Anpassungen erfuhr. Der Hochaltar wurde vermutlich von der romanischen Vorgängerkirche übernommen und laut Weiheurkunden immer wieder angepasst oder umgebaut. Neu erstellt wurden die gotischen Seitenaltäre von Strigel, Memmingen. (Einer steht heute in der Kapelle St. Georg). 1578 war der hl. Petrus noch alleiniger Kirchenpatron, 1643 spricht ein Visitationsbericht erstmals von der Pfarrkirche St. Peter und Paul. Diese Urkunde bestätigt, dass der prächtige Hochaltar noch vorhanden ist, die neuen Seitenaltäre aber in Stuck erstellt sind.
Beim schrecklichen Dorfbrand von 1740 brannte auch die Kirche aus. Das gotische Chorgewölbe hatte stand gehalten. Von der Kirchenausstattung konnte die romanische Muttergottes vom Hochaltar, die sich heute an der nördlichen Chorbogenwand befindet und zwei freistehende, signierte, barocke Leuchterengel gerettet werden.

Inhalt

Die Jahreszahl 1741 im Glockenstuhl erinnert noch an die Wiederherstellung von Turm und Schiff und den Anbau einer Seitenkapelle. Für die Anfertigung von drei Barockaltären mit Rokokoformen waren die Altarbauer Anton Sigrist aus dem Wallis und sein Schüler Placi Schmed aus Disentis verantwortlich. Die Kanzel dazu schuf Schmed. Gefasst und vergoldet wurde alles von Jakob Soliva. Die Kirche wurde 1904 abgetragen, da sie viel zu klein und renovationsbedürftig war. 1905 wurde der heutige Kirchenbau mit den drei von Theodor Schnell, Ravensburg im Jugendstil geschaffenen Altären, Kanzel und Kommunionbank eingeweiht. Ein Jahr später wurden die alten drei Barockaltäre und die Kanzel nach Schindellegi, SZ verkauft, wo sie restauriert und in die neu erstellte Kirche eingesetzt wurden. 1915 konnte man bei einem erneuten Dorfbrand die Kirche schützen, doch die Turmspitze hatte Schaden genommen.
1972 wurden bei einer Renovation und Anpassung an die moderne Zeit die Seitenaltäre und die Kanzel entfernt und die Schiffsbemalung übertüncht. Die Orgel wurde ausgewechselt, der Beichtstuhl nach hinten und der Taufstein nach vorne versetzt.
Die fünf Glocken im romanischen Turm tragen die Jahreszahlen 1740, 1743, 2 x 1852 und 1965."
Quelle: Gemeinde Obersaxen

Im Kunstverlag Peda (Passau) ist im Jahr 2006 eine schöne Broschüre (Kunstführer) erschienen "Kirchen und Kapellen der Pfarreien Obersaxen, Surcuolm und Flond". Herausgegeben vom Kath. Pfarramt St. Peter und Paul, CH-7134 Obersaxen-Meierhof. Autorin: Jutta Betz. Viele Farbfotos. 44 S. - sehr empfehlenswert beim Besuch der Kapellen und Kirchen.

Obersaxen auf Historisches Lexikon der Schweiz

Detaillierte Informationen in

HANS BATZ, Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden:
Band 3, Seite 169 - 173

sowie
ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden:
Band IV Birkhäuser Verlag Basel 1942
Scan zum Download (pdf) der entsprechenden Seiten 284 - 286
mit freundlicher Genehmigung des heutigen Rechteinhabers
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern

Die Fotografen der Abbildungen in Band IV

1 Außen

2.1 Innen Übersicht

2.2 Schiff Details

3 Chor mit Hochaltar / Oculi

3.1 Hochaltar

(Theodor Schnell 1905)

Details

 

Diashow starten (18 Bilder)

3.2 Vierung vor Chorkuppel

3.3 Chor Doppelfenster

Details

3.4 Oculi im Chor - Glasmalereien von Theodor Schnell

4 Die Orgel

Informationen zur Orgel

Erbaut 1931 von Orgelbau Th. Kuhn AG, Disposition von Karl Matthaei (1897-1960), Direktor des Konservatoriums Winterthur.
In 2005 Überführung aus Winterthur (First Church of Christ, Scientist) nach Obersaxen
Einweihung am 30. Oktober 2005
Orgelbau Kuhn AG, CH-Männedorf

24 klingende Register, 2 Transmissionen, 1 Auszug, 1 Verlängerung

Orgel-Disposition

I. Hauptwerk C - a3

II. Schwellwerk C - a3

Pedal C - f1

1. Quintatön 16 '
2. Gemshorn 8 '
3. Rohrflöte 8 '
4. Principal 8 '
5. Blockflöte 4 '
6. Oktave 4 '
7. Quinte 2 2/3 '
8. Waldflöte [1] 2 '
9. Mixtur 4-5f. 2 2/3 '

1. Bourdon [2] 16 '
2. Salicional 8 '
3. Liebl. Gedeckt 8 '
4. Hornflöte 8 '
5. Querflöte 4 '
6. Principal 4 '
7. Nachthorn 2 '
8. Sifflöte 1 '
9. Sesquialtera 2f.
10. Cymbel 3-4f. 1 '
11. Krummhorn 8 '
12. Trompette harm. 8 '
Tremolo

1. Subbass 16 '
2. Gedecktbass [3] 16 '
3. Flötbass 16 '
4. Gemshorn [4] 8 '
5. Prestant 8 '
6. Choralbass 4 '
7. Fagott 16 '

[1] Auszug aus Mixtur
[2] Verlängerung Liebl. Gedeckt 8 '
[3] Transmission aus Bourdon 16 ', II. Manual
[4] Transmission aus Hornflöte 8 ', II. Manual

Pneumatische Taschenladen
Registratur pneumatisch

Koppeln II-I, I-P, II-P, super II-P
Generalkoppel
Handregister, 3 feste Kombinationen
Freie General-Kombination
Freie geteilte Kombination

Weitere Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma Kuhn, Organindex und auf Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
Ansprache und Fotos anläßlich der Orgelweihe 30.10.2005

5 Kreuzwegstationen (1907)

 

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Impressum

Pfarrkirche St. Peter und Paul fotografiert am 10.06.2013
2014 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 07.08.2014

Übertragen in neues Webdesign im August 2024, erweitert, inkl. update aller Links

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