Stgt-Vaihingen - Evang. Stadtkirche
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Stgt-Vaihingen - Evang. Stadtkirche
Auf der Website der Kirchengemeinde findet man einen schön bebilderten Rundgang durch die Kirche. Diesem habe ich die verschiedenen Erläuterungen entnommen.
Aus Anlass des 750jährigen Jubiläums hat die Kirchgemeinde eine sehr schöne, reich bebilderte Broschüre herausgegeben:
Stadtkirche Stuttgart-Vaihingen 1260 1860 2010.
In dem fast 1000 Seiten umfassenden Kompendium "Der evangelische Kirchenbau im 19. Jahrhundert - die Eisenacher Bewegung und der Architekt Christian Friedrich von Leins" von Eva Maria Seng wird auch die Stadtkirche auf S. 450 bis 464 mit zahlreichen Abbildungen (162 - 177) gewürdigt. (1995 im Ernst Wasmuth Verlag Tübingen/Berlin erschienen).
Wie bei St. Martin / Möhringen gab es heftigen Streit (auch vor Gericht) mit dem Besitzer, dem Katharinenhospital in Esslingen. Und erst Anfang 1858 einigten sich die Parteien auf einen partiellen Neubau - beibehalten blieb Chor, Sakristei und Turm (Architekt wie Möhringen & Johanneskirche: Christian Friedrich Leins).
E.M.Seng berichtet dann detailliert, wie im 20. Jh. die Gestalt der "Leins'schen" Kirche verändert wurde, so dass man heute die Intentionen des Architekten fast nicht mehr wahrnehmen kann.
In der "Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt/Kapitel B 25" (Vaihingen auf den Fildern) von 1852 ist im 2. Absatz zu lesen:
"Die Kirche steht am Nordostende des Dorfs; das ein halbes Achteck bildende Chor mit Pfeilern und spitzbogigen, gothisch gefüllten Fenstern scheint älter zu sein als das Langhaus, dessen hochgestellte, rechteckige Fenster dem Ende des 16. Jahrhunderts angehören; über der Thüre, durch die man aus der Sacristei auf die Kanzel geht, steht die Jahrszahl 1598 und über dem Haupteingang auf der Nordseite 1588. Der in der Westseite etwas eingelassene, viereckige massive Thurm ist ein schmuckloses Bauwesen, an dem statt der Fenster nur schmale längliche Lichtlöcher angebracht sind. Auf demselben sitzt ein hölzernes, später gebautes Glockenhaus, in welchem drei in den Jahren 1699, 1755, 1793 gegossene Glocken hängen. Der um die Kirche liegende Begräbnißplatz ist mit einer alten, ziemlich hohen Mauer umgeben, auf deren Thüren sich das Wappen des Eßlinger Spitals befindet, dem die Baulast der den Gemeinden Vaihingen und Kaltenthal gemeinschaftlichen Kirche obliegt. Auf der Südseite des Kirchhofs steht das 1797 erbaute, gut eingerichtete Pfarrhaus mit der schmalen Seite gegen die Straße, mit der breiten gegen einen stattlichen Hof gekehrt. Die Unterhaltung des Pfarrhauses hat gleichfalls der Hospital zu Esslingen.
Bislang keine Informationen auf www.kirchbau.de

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Stgt-Vaihingen - Evang. Stadtkirche
An der Ostwand des nördlichen Querschiffes, 1934 der Kirchengemeinde von Jakob Fremd vermacht.
Das Bild vom Anfang des 16. Jahrhunderts ist in Temperafarben auf Leinwand gemalt. Es zeigt den Gekreuzigten. Links von ihm steht die Mutter Maria, den Blick dem Betrachter zugewandt, rechts, ein Buch in Händen, Johannes, der Lieblingsjünger. Zu Jesu Füßen kniet im Mönchsgewand Franz von Assisi. Mit den Armen hält er das Kreuz und die Beine des Herrn umfangen.
Stgt-Vaihingen - Evang. Stadtkirche
An der östlichen Stirnwand des nördlichen Seitenschiffes findet sich das Kruzifix, das einstmals den Altar der Stadtkirche zierte. Es wurde in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts von dem Stuttgarter Bildhauer Gerdes geschaffen.
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Auf dem Altar steht das Altarkreuz, das der Künstler Ulrich Henn 1975 als Bronzeguss gestaltet hat. Eine Besonderheit dieses Kreuzes ist seine beidseitige Gestaltung.
Auf der einen Seite sind Darstellungen aus der Passion Jesu sichtbar. Doch als Kontrapunkt thront in der Mitte der erhöhte Christus.
(Klick in den Leuchttisch unten öffnet diesen, zeigt die Details groß - mit Erläuterungen)
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Auf der anderen Seite sind auf den Kreuzesbalken Szenen aus dem Leben Jesu zu sehen. Im Schnittpunkt ist der Gekreuzigte herausgearbeitet.
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Stgt-Vaihingen - Evang. Stadtkirche
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Informationen zur Orgel
Die Orgel der Vaihinger Stadtkirche zeigt in ihrem heutigen Zustand 150 Jahre württembergische Orgelbaugeschichte vom noch im traditionellen Kunsthandwerk wurzelnden Orgelbau in der Mitte des 19. Jahrhunderts über die Entwicklung zur industriell hergestellten „Fabrikorgel“ der Epoche von ca. 1900 – 1950, dann den Versuch der „Orgelbewegung“, das Ideal der oberton-gesättigten Barockorgel wiederzugewinnen, sowie die Rückbesinnung auf kunsthandwerkliche Verfahren, für die in erster Linie die Schönheit des eigentlichen Klanges im Vordergrund steht.
Diesem Ziel ist die Sanierung von 1998 einen wesentlichen Schritt näher gekommen So haben wir heute in der Stadtkirche das, was oft abschätzig als „Kompromiss-Orgel“ bezeichnet wird, was aber im konkreten Fall eine Fülle an Klang- und Musiziermöglichkeiten bereitstellt, mit denen ein großer Bereich alter und neuer Orgelliteratur darstellbar ist. Hinzu kommt, dass die Akustik der Stadtkirche mit ihren Säulen und Gewölben den Klang der Register veredelt und lebendig macht, und so das Instrument im Zusammenklang mit der Architektur alle etwas vom „Morgenglanz der Ewigkeit“ erahnen lässt, die bereit sind, mit offenen Ohren und Herzen zuzuhören. Von den auf drei Manualen (Hauptwerk, Schwellwerk, Kronpositiv) verteilten 35 Registern sind die wertvollsten zweifellos die „historischen“ , aus der „Schäfer-Orgel“ von 1860 bis heute erhaltenen:
Gedeckt 8' im Hauptwerk, der Violonbaß 16' im Pedalwerk, das Gemshorn 4' im Kronwerk sowie die beiden Schwellwerksregister Salizional und Horn 8'. Zwei zusätzliche Glanzlichter stellen die Mühleisen-Register von 1998, Gedacktpommer 8' und die Rohrschalmei 8' im Kronwerk dar.
Eine besondere Freude bereitet der im Jahr 2004 installierte „Zimbelstern“, dessen Einsatz in den Weihnachtsgottesdiensten jedes Jahr wieder von Groß und Klein erwartungsvoll herbeigesehnt wird.
Der insgesamt eher abgedunkelt-vornehme Grundklang der Vaihinger Orgel macht sie besonders geeignet für die Orgelliteratur des 19. Jahrhunderts. So ergibt sich mit der neugotischen Kirche und ihrem Instrument eine Einheit von Raum und Klang, wie sie in Stuttgart nur selten anzutreffen ist.
Orgel-Disposition
Hauptwerk I. Manual | Schwellwerk II. Manual | Kronpositiv III. Manual | Pedalwerk |
Prinzipal 8' Gedeckt 8' Oktave 4' Rohrflöte 4' Superoktave 2' Quinte 2 2/3' Mixtur 5-6 fach 2' Dulzian 16' Trompete 8' Tremulant |
Quintade 16' Flöte 8' Salizional 8' Prinzipal 4' Koppelflöte 4' Nasat 2 2/3' Waldflöte 2' Terz 1 3/5' Sifflöte 1' Septime 2fach Mixtur 6fach 2' Horn 8' Tremulant |
Gedecktpommer 8' Gemshorn 4' Prinzipal 2' Quinte 1 1/3' Zimbel 3fach 1' Rohrschalmei 8' Tremulant |
Violonbaß 16' Subbaß 16' Quinate 16'* Oktavbaß 8' Flöte 8'* Rohrgedeckt 4' Choralbass 4' Hintersatz 4' Posaune 16' Horn 8'* Clarine 4' Tremulant (Kleinpedal) * Transmissionen aus dem Schwellwerk |
1860 Neubau durch Schäfer, Heilbronn
1933 Umbau
1945 Erweiterung auf drei Manuale (Weigle Echterdingen)
Prospektgestaltung von Walter Supper, Klangkonzept Prof. Herbert Liedecke
1962 Generalinstandsetzung durch Walcker, Ludwigsburg
1972 Erneuerung der Spieltisch- und Gebläseanlage sowie Einbau neuer Register durch Fa. Plum, Marbach
1998 erneute Sanierung, Neu-Intonation und neue Register durch Mühleisen, Leonberg
2004 Zimbelstern
Quelle: Website der Kirchengemeinde

Stgt-Vaihingen - Evang. Stadtkirche
Chorfenster
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Stuttgart-Vaihingen - Impressum
Evangelische Stadtkirche fotografiert am 03.05.2013
(c) 2014 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 16.01.2014 · Informationen zur Orgel (nach freundlichen Hinweisen von Organist Rainer Bohm) nachgetragen am 07.03.2014

Rücksprung
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