Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

"Vermutlich war schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung Tettnangs 882 in St. Gallen der heutige Kirchhügel entsprechend bebaut. Der gotische Turm der Kirche geht auf einen Neubau der Kirche zwischen 1410 und 1450 zurück. Nach einem Blitzschlag 1702 bekam der Turm seinen jetzigen barocken Aufbau. Das barockisierte Vorgängerkirchenschiff wurde 1860 abgerissen und das jetzige Kirchenschiff damals in Backsteinsichtbau aufgeführt.
Ein Bombentreffer im zweiten Weltkrieg machte es nötig die Holzsäulenpaare der dreischiffigen Hallenkirche zu entfernen und durch eine hängende Holzdecke zu ersetzen. Nach Renovationen im Stil der 50iger (Geyerfenster) und 60iger Jahre erhielt die Kirche durch eine gründliche Renovation 1990/91 das heutige Aussehen.
Der Künstler Helmut Lutz (Breisach) gestaltete Raumanordnung, Malereien, Plastiken, Steinmetzarbeiten, Emporenfenster unter Verwendung von früheren Kunstwerken in seinem unverwechselbaren Stil.
Die künstlerische Idee der Grundachse der Kirche ist ein Menschenweg, der irgendwann auf das Kreuz zuläuft, von Gott durch Mahl (Altar) und Wort (Ambo) immer wieder gestärkt die Vollendung (Tabernakelstele) erreicht."
Quelle: Website der Kirchgemeinde

Ausführlicher bei Wikipedia
sowie in den Oberschwaben-Tipps (siehe rechts)

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Zur Präsentation auf dieser Website standen mir - neben den Online-Informationen (siehe oben & rechts) vier gedruckte Broschüren als Quellen zur Verfügung, aus denen nachfolgend auch in Auszügen (dann nur mit Angabe "Quelle A / B / C / D") zitiert wird:

Quelle A
Festschrift zur Orgelweihe und Erneuerung der St. Gallus-Stadtpfarrkirche in Tettnang
mit Texten u.a. von Stadtpfarrer Franz Gögler, Architekt Leitl, Disposition & Informationen zur neuen Orgel
Mit Fotos der Kirche (s.u.) vor und nach dem 2. Weltkrieg, nach Renovierung 1957, der neuen Orgel
Herausgeber (im Impressum nicht erwähnt):
Kath. Kirchengemeinde Tettnang

Quelle B
Pfarrei St. Gallus Tettnang
Kunstführer Nr. 1335
Verlag Schnell & Steiner München / Zürich
Erste Auflage 1982
Scan von Auszügen als pdf hier zum Download

Quelle C
St. Gallus Tettnang Neugestaltung der Pfarrkirche in Tettnang 1990_1991
Festschrift
mit Texten von Pfarrer Siegfried Reuter & Siegfried Obert (2. Vors. der KGR) sowie von Helmut Lutz
Der hier benutzte Grundriss der Kirche basiert auf dem der Broschüre
(kein Impressum)

Quelle D
Sankt Gallus Tettnang
Wegführung durch die Pfarrkirche St. Gallus Dem Glaubensbekenntnis eines Künstlers nachgespürt
Kirchenführer
mit Texten von Pfarrer Siegfried Reuter & Siegfried Obert
Herausgeber:
Kath. Kirchengemeinde Tettnang



Besonders herzlichen Dank an Prälat Rudolf Hagmann für all seine Unterstützung bei der Realisierung dieser Seite.

Informationen / Links zu

Die größte Kirche in Tettnang, ist die Pfarrkirche St. Gallus; sie stand zu ihrer Erbauung am Rande der Stadt und der Platz hat eine lange, pechreiche Kirchengeschichte.

Die Stadtpfarrkirche St. Gallus in Tettnang ist in ihrer heutigen Gestalt aus den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Nur der Turm zeugt noch von der langen Geschichte des Gotteshauses. Das heutige Design ist modern und gefällt nicht allen Besuchern, die vermutlich eine barocke Kirche, auf Grund des Turms, erwarten.

Lange Zeit war Tettnang eher ein Dorf, als eine Stadt, doch die Besiedlungszeit geht urkundlich bis ins 9. Jahrhundert zurück. Vermutlich haben hier aber schon viel früher Menschen gelebt. Im Jahr 883 geht der Besitz des Orts Tettnang an das Kloster St. Gallen über, die damals die Christianisierung in diesem Raum vorrantrieben und daher auch viele Besitztümer hier hatten. Schon damals gab es hier eine Kirche und zwar dort, wo die St. Gallus Kirche heute steht.

Die ursprüngliche Kirche aus Holz wurde durch eine romanische Kirche aus Stein ersetzt, deren Funktion auch Schutz war; weswegen der heutige Friedhof ummauert war. Die Kirche selbst wird im Jahr 1246 erstmals erwähnt. Das Adelsgeschlecht der Montfort besaß die Ortschaft, die 1268 an den Graf Hugo III aus demselbigen Geschlecht ging.

Er ließ die Stadt, die damals an eine Burg angrenzte, vergrößern und gab ihr 1297 Stadtrechte, was einen Wirtschaftsaufschwung mit sich brachte. Die größere Kirche für die wachsende Bevölkerung wurde 1467 erbaut und zwar im Stil der Gotik. Die Burg und die Stadt, samt Kirche, brannte im Jahr 1488 ab. Nur Teile des Turms blieben erhalten, die man noch heute sieht. Doch die Stadt erblühte auf"s Neue und es folgte der Bau der Pfarrkirche St. Gallus.

Aber auch die neue Kirche wurde ein Opfer der Flammen, als die Schweden die Stadt im Jahr 1633 während des Dreißigjährigen Krieg abbrannten. Nur 150 von 1.300 Menschen überlebten die Flammenhölle. Nach dem Aufbau blieb der Kirche das Pech hold, so brannte nach einem Blitzschlag die Spitze gotischen Turms im Jahr 1705 und wurde mit dem barocken Zwiebelturm und dem darauf liegenden achteckige Turmaufbau ersetzt, was man noch heute sehen kann.

Dieser Bau wurde im Jahr 1858 baufällig und außerdem zu klein für die wachsende Gemeinde, so wurde das Kirchenschiff abgerissen, nur der Turm blieb stehen. Zwei Jahre später, 1860, wurde die Kirche neu aufgebaut. Damals war die Kirche ein Backsteingebäude, das im neoromanischen Stil gebaut wurde. Die heutige Holzdecke ist noch aus dieser Zeit. Auch die Altäre und Figuren stammen aus dieser Zeit.

Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche das Opfer einer Bombe, die das Gebäude 1944 teilweise zerstörte. In den Jahren nach dem Krieg, genauer zwischen 1947 und 1956, wurde das Gotteshaus wieder aufgebaut. Die Fenster im Chorraum stammen ebenfalls aus jener Zeit. Auch die Orgel musste dadurch erneuert werden.

Die heutige Innenarchitektur der Kirche stammt aus dem Jahr 1990 und 1991. Ein Breisacher Künstler, Helmut Lutz, hat das neue Design der Kirche mit Bildern aus der Bibel. Einige Fenster stammen auch von ihm.
Quelle: Oberschwaben-Tipps

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Informationen auf www.kirchbau.de

Fotos auch auf "Galluskirchen und Galluskapellen"

Informationen (Wikipedia) zu St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

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[A]

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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

[A]

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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

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Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

[A]

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Empore über [A]

Empore über [A]

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Empore über [A]

Empore über [A]

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Crucifix · Rosenkranzmedaillons · Madonna mit Kind

Crucifix · Rosenkranzmedaillons · Madonna mit Kind

12. - 14. Station des Kreuzwegs

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Crucifix

Crucifix

Crucifix - Details

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Pièta

Pièta

Blick aus Osten

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Pièta

Pièta

Blick aus Osten

Das "Gegenüber" zur Pietà:

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Madonna mit Jesuskind

Madonna mit Jesuskind

Blick aus Westen

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Madonna mit Jesuskind

Madonna mit Jesuskind

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Madonna mit Jesuskind

Madonna mit Jesuskind

Madonna mit Jesuskind - Details

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Fuß des Kreuzes

Fuß des Kreuzes

Blick von Westen

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Fuß des Kreuzes

Fuß des Kreuzes

Blick von Osten

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

"Grabplatte"

"Grabplatte"

Fotomontage der vier Teilstücke

Grabplatte - Diashow (4 Bilder)

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Rosenkranzmedaillons

Rosenkranzmedaillons

Rosenkranzbilder

1.1 - 1.5 Der freudenreiche Rosenkranz - beginnt mit "Jesus, den du, o Jungfrau, ..."
2.1 - 2.5 Der schmerzhafte Rosenkranz - beginnt mit "Jesus, der für uns ..."
3.1 - 3.5 Der glorreiche Rosenkranz - beginnt mit "Jesus, der ..."

[Mauszeiger über dem Bild zeigt die Bildunterschrift und die Steuerungselemente]

Rosenkranzmedaillons - Diashow (15 Bilder)

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Altar

Altar

Hineingenommen ins Kirchenschiff, inmitten der Gläubigen, steht der Altar als Insel der Hoffnung. Altes und Neues Testament zusammenführend, stellt er zugleich Opfer- und Mahltisch dar. Aus diesem Grund wurde das alte Schema von Chor und Schiff, von Chor-Bühne mit Aufführung der Liturgie und Schiff als Raum der Zuschauer und Zuhörer, aufgehoben. Deshalb wurden die Bänke vorne um den Altar angeordnet. Christus hat ja eine Tischgemeinschaft für alle Getauften und Gefirmten gestiftet.
In virtuoser Steinhauerei geheimnisvoll ins Innere des grauen Bodensee-Sandsteins gemeißelt, ist hinter dem steinernen Dornengeflecht das Lamm Gottes zu erkennen.
In der andauernden Diskussion um eine liturgisch angemessene Raumkonzeption fand Helmut Lutz eine verblüffend einleuchtende Lösung. Mit dem Tisch des Brotes eine Einheit bildend, erhebt sich in der Mittelachse unmittelbar dahinter im Ambo der Tisch des Wortes, der Ort der Verkündigung des Wortes Gottes. Versammelt um Altar und Ambo, den beiden zentralen Polen, können so die Gläubigen Gemeinschaft erfahren. (Quelle D)

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Ambo

In einer ungewöhnlichen Kombination aus rot gefaßtem Eisen und wertvoller Eichenholzschnitzerei läßt der Künstler aus aufbrechenden Knospen die vier Evangelistensymbole heraustreten. In Teilen in allen Einzelheiten naturgetreu gestaltet, brechen die Plastiken in ihrer vertrauten Gestalt ab und nehmen die Gestalt von Feuerzungen an, um mit der Frohbotschaft in alle Himmelsrichtungen hinaus die Herzen der Menschen in der Welt zu entflammen. (Quelle D)

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Sakramentsstele im Chor

Sakramentsstele im Chor

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Sakramentsstele im Chor

Sakramentsstele im Chor

Die Sakramentsstele im Chorraum birgt das eucharistisehe Brot im Tabernakel. Die Elemente des alten Marmorhochaltares wurden neu geformt und wie ein Schiffsbug oder Wellenbrecher in das Gewoge der Zeit hineingestellt. Als Sockel bilden mit Abraham, Mose, Aaron und Elia Wegführer und Propheten des Alten Testamentes den Unterbau für den Neuen Bund, den Gott durch seine Menschwerdung in Christus angeboten hat. Der neue Tabernakel, aus Messing in Rautenform gestaltet, ist eingebettet in den aufragenden Stamm der transparenten Sakramentsstele. Ganz in Eisen ausgeführt, trägt die Stele als Lebensbaum kostbare Früchte. Zum Teil sind sie noch in kugelförmigen Fruchthüllen eingeschlossen. Andere werden als Eichenholzschnitzwerk von geheimnisvollen Händen aus aufspringenden Schalen herausgereicht, direkt über dem Tabernakel als Zeichen der Eucharistie Ährenbündel und Weintraube.... über dem Lebensbaum entfaltet sich eine wunderschöne Lilie, Sinnbild der Auferstehung. (Quelle D)

[Diashow: Mauszeiger über dem Bild zeigt die Bildunterschrift und die Steuerungselemente]

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Sockel links

Sockel links

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Sockel rechts

Sockel rechts

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Tabernakel

Tabernakel

Sakramentsstele - Diashow (7 Bilder)

1. Station

Jesus wird zum Tode verurteilt

Kreuzwegstation I

2. Station

Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

Kreuzwegstation II

3. Station

Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

Weitere Halbplastiken aus Eichenholz und Metall hat Helmut Lutz hinzugefügt: am linken Beichtstuhl eine gebeugte Gestalt, welche die Last eines ungeheuer großen Sackes mitschleppt, der menschliches Leid und Schuld gleichermaßen darstellt. Aber der Sack ist aufgebrochen und zeigt im Inneren in einem Engel die versöhnende Handlung Gottes, der auch den Samen neuen Lebens aufgehen läßt.
Auf der anderen Seite windet sich die Schlange um den Adam, der ob seiner Schwäche und Unzulänglichkeit das Gesicht verbirgt. Deshalb ist ihm der schlafende Petrus am Ölberg an die Seite gestellt - "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach" (Mt 26,41). Hinter dem abgestorbenen Gehölz des Todesbaumes, der mit der Schlange verbunden ist, verheißt ein lebendiger Baum in grünem Laub die verzeihende Barmherzigkeit Gottes. (Quelle D)

Kreuzwegstation III

4. + 5. Station

Jesus begegnet seiner Mutter
Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen

Kreuzwegstation IV + V

6. Station

Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

In bezug auf den Kreuzträgergehilfen Simon von Cyrene läßt Lutz in den Halbreliefs über dem Haupteingang ein Paar aus der heutigen Zeit das Kreuz mittragen. Bei genauerem Hinblicken müssen wir uns die Frage stellen, ob wir wirklich das Kreuz tragen helfen oder es nicht anderen aufladen. Eine Antwort wird durch die Darstellung im gegenüberliegenden Feld gegeben, wo das vordere Ende des Kreuzes eine Frau zu Boden drückt. In einer "campesina" wird die belastende Ausbeutung der Dritten Welt durch uns überdeutlich. In Anspielung auf das Schweißtuch der Veronika, in dem sich das wahre Antlitz Jesu zeigt, gerät die Verhüllung der Kreuzesspitze zur stummen Anklage. Die Verschleierung unserer Schuld wird vom Künstler provozierend demaskiert. (Quelle D)

Kreuzwegstation VI

7. + 8. Station

Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Jesus begegnet den weinenden Frauen

Kreuzwegstation VII + VIII

9. Station

Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

In der nächsten Station am zweiten Beichtstuhl steht die Frau, als Mutter für die Weitergabe des Lebens vom Schöpfer bestimmt, in der Mitte. Sie weint wie die weinenden Frauen und hält schützend ihre Hände vor den gesegneten Leib. Weitere Hände sind in einer Gebärde der Klage wie die Speichen eines Rades vor die anderen Gesichter gehalten - Ausdruck der Klage über den Elendskreis durch die Menschheitsgeschichte hindurch. Er wird verursacht durch die andauernde Gewalt gegen das Leben. Die angebissene verbotene Frucht verweist auf das Übertreten der von Gott gesetzten Grenzen schon vom Paradies an. Bei der Schuldfrage, die sich angesichts des angebissenen "Apfels" anmeldet, wendet sich der Künstler gegen die alleinige Belastung der Frau, die von den Männern kaum Trost erfährt.
Auf der anderen Seite zeigt der Künstler konkret die Grenzüberschreitung in der Darstellung der Vernichtungswaffen, vom Menschen geschaffen und eingesetzt. Andere werden von diesem Kreuz zu Boden gedrückt, verwundet und ausgelöscht. Unter dem Kreuz liegt der "Gefallene" - Grabkreuz. Aus der direkten Betroffenheit durch die Schmerzbilder der kriegerischen Gewaltanwendung in Bosnien ist diese Relieftafel entstanden. (Quelle D)

Kreuzwegstation IX

10. Station

Jesus wird seiner Kleider beraubt

Kreuzwegstation X

11. Station

Jesus wird ans Kreuz geschlagen

Mit der Annagelung an das Kreuz - über dem rechten Seiteneingang - erleidet Jesus eine weitere qualvolle Schmerzgrenze in seiner Passion. Ähnliches haben Menschen im Martyrium in einer endlosen Leidenskette erlebt, wie der Hl. Sebastian. Angenagelt, festgemacht, bewegungsunfähig erfährt der Gelähmte seine hilflose Hinfälligkeit und sein Angewiesensein auf die Mitmenschen. So werden die Halbreliefs zum Kreuzweg - in ihrer Assoziation mit der Wirklichkeit - zu plastischen Zeitkommentaren des Künstlers, weil für ihn Bibel in Bezug steht zu dem, was wir täglich erleben. (Quelle D)

Kreuzwegstation XI

12. - 14. Station

Jesus stirbt am Kreuz
Kreuzabnahme, Jesus wird in den Schoß seiner Mutter gelegt
Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt

Zunft- / Vortragestangen - Diashow (12 Bilder)

Die zwölf Apostel · Judas · Paulus - Diashow (14)

Zyklus der Elemente

In Augenhöhe umgeben im vorderen Kirchenschiff die vier Elemente in übergroßen Medaillons die versammelten Gläubigen. Um Sonne und Mond erweitert und mit den Naturerscheinungen in Blitz und Donner verbunden, bilden Feuer, Wasser, Luft und Erde das Urmaterial Gottes für seine Schöpfung.

Zyklus der Elemente - Übersicht

Zyklus der Elemente - Diashow (6 Bilder)

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Christgeburt

Christgeburt

Aus der in tiefes Blau getauchten Chorwand ist der Weihnachtsstern als Zeichen der göttlichen Zuwendung ausgespart. Um ihn herum streut sich sein Licht, um in winzigen Teilchen als Klangspuren die Frohbotschaft dieses göttlichen Heilsereignisses im Himmel und auf Erden zu künden. In kühnem Sturzflug hält uns kopfüber ein mächtiger Engel im Christgeburtbild von Fidelis Bentele das Geschehen vor 2000 Jahren entgegen. Gott wird Mensch, wird ein armer Mensch. Über dem Christkind erscheint in die ausgefalteten Blütenblätter einer Rose geheimnisvoll das Motiv des Heiligen Geistes in Gestalt der Taube wie hineingewoben. -"Es ist ein Ros entsprungen". Die Wurzel Jesse entspringt in einer collagenhaft angehäuften Trümmerhalde aus Produkten unserer menschlichen Lebensgestaltung, aktuelle Relikte einer konsumorientierten Gesellschaft ohne Verantwortung für Gottes Schöpfung. Es sind Zeitdokumente (selbst)zerstörerischen Handelns als konträre Zeugnisse der Mißachtung göttlicher Lebenshilfen. Die gequälte Kreatur schreit anklagend auf in der Darstellung des Kindes - Kindermord damals, Kindermorde heute in himmelschreienden Zahlen und Praktiken. Trotzdem und deswegen begibt sich Gott hinein in diesen Schutthaufen menschlicher Fehlhaltungen, ständig neu, auch wenn die "Seinen ihn nicht aufnehmen" (Joh 1,17) - Beweis seiner unendlichen Liebe.(Quelle D)

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

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Abendmahl

Abendmahl

Auf der gegenüberliegenden Chorseite wird dieser Liebesbeweis in der Passion zur schmerzlichsten Leiderfahrung. Dies beginnt im Abendmahlbild Benteles und wird von Helmut Lutz weitergeführt in die Todesangst, zur Auslieferung an menschliche Macht und Willkür, über Folterung und Tod bis zur Grabeshöhle. Die begrenzte Sichtweise vom Abendmahl wird aufgebrochen. Ein Engel hält den Leidenskelch, die Herausforderung Gottes an den Sohn - "Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst" (Mk 14,36). Der überschwappende Kelch weist hin auf den Bundesschluß und die "ausgegossene Existenz". Ganz links wäscht einer die Hände in Unschuld: Pilatus, Vertreter der Macht und Handlanger des Todes. Er weiß um die Schuldlosigkeit Jesu. Vom Künstler mit Narrenkrone gekennzeichnet, läßt er sich als Funktionär des Machtapparates benützen.
Der Kreuzesstamm links der Abendmahlsszene, der in Gewalt und Leid wurzelt, wie es das bedrohliche Pfahlwerk andeutet, wächst sich aus in einen Lebensbaum. Die Gabeln sind zwar von Dornen besetzt, aber überlagert von paradiesischen Lichtblüten, die Leid und Schmerz überdecken und gleichsam das Gewand des Engels als Himmelsboten bilden.
Die Schlange um den Stamm einer Weintrotte verweist auf den Baum des Ungehorsams und des Todes. Adam, Eva und Judas treten vor Augen. Nägel und Marterwerkzeuge deuten wiederum auf das Kreuz. Die Erlösertat des "ausgepreßten" Jesus besiegt den Tod. Die Präfation in der Passionszeit besingt die Niederlage Satans mit den Worten "Der am Holze siegte, sollte auch am Holze besiegt werden durch Christus, unseren Herrn."
Unter dem Abendmahlbild liegt der tote Erlöser in der Grabeshöhle. Weizenähren über seinem Kopf erinnern an seine Maxime "Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt..." (Joh. 12,24). Die Weintrauben in der Kelter tragen die Farbe des Gewandes Christi im Nazarenerbild. Auf einer dreieckigen Scheibe leuchtet geheimnisvoll das Lamm Gottes und erinnert uns an Tod und Auferstehung Jesu - gegenwärtig in der Danksagung mit Brot und Wein. (Quelle D)

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Unter den Chorfenstern erzählen vier gemalte Bücher besondere Szenen des jeweiligen Evangelisten. Mit Gold, Weihrauch und Myrrhe erscheinen die Weisen aus dem Morgenland bei Matthäus. Die Dämonenaustreibung von Gerasa bei Markus ist durch eine Teufelsfratze und dem befreienden Strahl aus dem Mund auf überraschende Weise ins Bild gesetzt. Ebenso ungewöhnlich begegnet uns das Gleichnis vom verlorenen Sohn - Lukas. Nicht die liebevolle Aufnahme durch den Vater stellt der Künstler dar, sondern den Lebenstiefpunkt zur Umkehr. Im Alpha und Omega entdecken wir die vertrauten Symbole für den Johanneischen Christus als der Anfang und die Vollendung.

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

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F1 linkes Chorfenster

Auf dem Fenster der linken Seite im Chor ist oben der hl. Gallus als Kirchenpatron mit der Pfarrkirche auf dem Arm und unten Christus als Bräutigam mit den fünf klugen Jungfrauen. (Quelle B)

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F5 rechtes Chorfenster

Auf der rechten Seite ist oben ein Ritter mit dem Montfortwappen auf dem Schild. Es stellt den seligen Johannes von Montfort dar, welcher seit dem 16. Jahrhundert von den Grafen von Montfort als Hausheiliger verehrt wurde. Nach den neuesten Erkenntnissen handelt es sich bei dem seligen Johannes von Montfort um den Grafen Johannes I. von Montfort-Amaury in Frankreich, der nach 1217 geboren wurde. Er nahm 1248 am Kreuzzug teil und starb im Winter 1248/49 infolge Krankheit. Begraben wurde er in Nikosia auf Zypern, wo sein Grab von der Bevölkerung sehr verehrt wurde.
Auf der unteren Seite des Fensters ist Christus mit den fünf törichten Jungfrauen. (Quelle B)

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F2 linkes Fenster aus der Offenbarung

Da erscheint am linken Chorfenster von oben Christus mit den sieben Leuchtern und sieben Sternen, mit dem Schwert im Munde. Darunter treten die Ältesten zum Throne Gottes; das Lamm löst das erste Siegel der Schriftenrolle, die von der Hand Gottes gehalten wird, und hervor stürmen die apokalyptischen Reiter: der Sieger auf steigendem Pferd, der Reiter der Not, der Krieg und der Tod. Beim Öffnen des fünften Siegels kommt ein Engel, um die Seelen der für Gottes Wort Ermordeten mit einem weißen Gewand zu bekleiden. Vielerlei Tode von Märtyrern werden geschildert. Bei der Öffnung des sechsten Siegels halten vier Engel die Winde ab und vier Auserwählte erscheinen in weißen Gewändern. Johannes mißt den Tempel Gottes und weist den Heiden den Vorhof zu, und mit den beiden Zeugen ist die Herrschaft des Todes zu Ende. (Quelle B)

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F4 rechtes Fenster aus der Offenbarung

Im rechten Chorfenster erscheint unten das babylonische Weib auf dem siebenköpfigen Tier, darüber steht Michael der Drachentöter. Im brennenden Babylon werfen die Händler ihre Waren weg, denn das Leben ist zu Ende. Die Kirche und eine himmlische Gestalt jubeln über den Untergang der heidnischen Welt, und ein Engel wirft den Mühlstein ins Meer. Aasgeier stürzen sich auf die Leichen der Herren dieser Welt. Darüber aber reitet Christus als Sieger auf weißem Roß, mit dem Schwert im Munde und der siebenfachen Krone auf dem Haupt, gefolgt von vier Reitern. Darüber erstrahlt das himmlische Jerusalem mit den zwölf Toren von Perlen, bewacht von je einem Engel. Wieder erscheint das Lamm auf dem Hügel, dem die vier Lebensströme entfließen und auf dem zwei Lebensbäume zwölfmal Früchte tragen. Hoch oben aber steht das apokalyptische Weib mit dem Kind auf dem Arm, bekleidet mit der Sonne und umgeben von zwölf Sternen. (Quelle B)

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

F3 Mittelfenster

Im Mittelfenster sitzen unten die zwölf Apostel als Richter über die zwölf Stämme. Über ihnen thront die Muttergottes mit Siegeskrone, Schmerzenskrone, Lilie und Apfel. Zwei mächtige Posaunenengel künden die Wiederkunft des Herrn an. Zwischen ihnen hält ein Engel das T-Kreuz. Auf golden strahlendem Grund, umgeben von Wolken, erscheint Christus und zeigt seine Wundmale. Über ihm schwebt der Heilige Geist und um ihn stehen vier Engel. Zwei davon zeigen die Bücher des Lebens und der Kirche, der Engel der Ernte hält Sichel und Ähren, der vierte bringt den Krug mit der himmlischen Labe. Im oberen Abschnitt des Mittelfensters thront Gott Vater jugendlich dargestellt, in der Hand hält er die Rolle mit den sieben Siegeln und ist von vielen lebendigen Wesen umgeben. (Quelle B)

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Marienaltar

Marienaltar

Maria im Turm

Die kleine Tür im Chor gegenüber der Sakristei führt in den Turm. Aus dem ältesten Teil der St. Gallus-Kirche, dem gotischen Turmgewölbe aus dem 15. Jahrhundert, ist eine Kapelle geworden. Der umgestaltete Zelebrationsaltar von 1966 hat hier einen würdigen Platz gefunden. Über ihm lädt die spätgotische Madonna aus der Multscher-Schule vom früheren Marienaltar zu Gebet und stiller Verehrung ein. (Quelle D)

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Gewölbe- & Konsolensteine

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Hl. Antonius

Hl. Antonius

Schiff - Eingangsbereich

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Weihwasserbecken

Weihwasserbecken

Schiff - Eingangsbereich

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Denkmal der Grafen von Monfort

Denkmal der Grafen von Monfort

(Schiff hinten rechts)

Tettnang - Pfarrkirche St. Gallus

Informationen zur Orgel

Die Orgel wurde 1957 als Opus 282 der Fa. Albert Reiser, Biberach, erbaut. Im Zuge der Neugestaltung des Kirchenraumes und dem daraus resultierenden Ab- und Wiederaufbau wurde das Instrument 1993 provisorisch saniert und in seiner Klanglichkeit grundlegend verändert: Dem ursprünglich sehr zurückhaltenden und in seinen Grundzügen durchaus der Spätromantik erwachsenen Werk wurde eine dem Neobarock verpflichtete, in vielerlei Hinsicht überzeichnete Klanggestalt übergestülpt. Sowohl technisch als auch klanglich befand sich das Instrument zuletzt in einem besorgniserregenden Zustand.
Der im Jahr 2004 gegründete "Arbeitskreis Orgelumbau" setzte sich zum Ziel, mittels einer gründlichen Überarbeitung das an sich wertvolle Instrument zu erhalten, damit es auch für die nachkommenden Generationen erklingen kann zum Lobe Gottes und zur Freude und Erbauung der Menschen.
Technische Zuverlässigkeit und ein warmer und angenehmer Klang bei größtmöglicher stilistischer Offenheit waren wichtige Zielsetzungen des Umbaus; im Blick dabei immer auch die Begleitung der singenden Gemeinde und der Chöre. Alle brauchbaren Teile der Orgel, das sind ca. 80% der Pfeifen sowie das eigentliche "Herz" der Orgel, die Windanlage, wurden wieder verwendet. Um den Anforderungen an ein modernes gottesdienstliches und konzertantes Spiel gerecht zu werden, wurde ein neuer Spieltisch erbaut.
(Quelle: Website der Kirchgemeinde)

Orgel-Disposition

Hauptwerk (I)

Rückpositiv (II)

Schwellwerk (III)

Pedal

Praestant 16"
Principal 8"
Flöte 8'
Viola da Gamba 8'
Octav 4'
Spitzflöte 4"
Quinte 2 2/3'
Superoctav 2'
Mixtur III-IV
Cymbel II
Cornett V
Fagott 16'
Trompete 8'
Clairon 4'
Koppeln
III/I II/I III/I 4'
III/I 16" II/I 16"

Praestant 8"
Bourdon 8'
Quintatön 8'
Principal 4'
Rohrflöte 4'
Sesquialtera II
Octav 2"
Quinte 1 1/3'
Cromorne 8'
Tremulant
Koppeln
III/II III/II 4' III/II 16'
II/II 16'

Bourdon 16'
Hornprincipal 8"
Hohlflöte 8'
Salicional 8'
Vox coelestis 8'
Octav 4'
Traversflöte 4'
Nasard 2 2/3"
Doublette 2'
Terz 1 3/5'
Progressio II-V
Dulcian 16'
Trompette harm. 8'
Oboe 8'
Tremulant
Koppeln
III/III 4' III/III 16'
III Äquallage ab

Grand Bourdon 32"
Principalbass 16'
Subbass 16'
Große Quinte 10 2/3"
Octavbass 8"
Gedecktbass 8'
Gemsbass 8'
Quinte 5 1/3'
Choralbass 4"
Basszink III
Posaune 16'
Trompete 8"
Koppeln
III/P II/P I/P
III/P 4' II/P 4'

Röhrenglocken g - g" (auf allen Klaviaturen spielbar, repetierend)
Spiel- und Registertraktur elektrisch mit fahrbarem Spieltisch
Elektronische Setzeranlage mit 9x10.000 Kombinationen, Übertragungsanlage als Bus-System mit eingebautem MIDI-Recorder
Manualzungenabsteller
Pedalzungenabsteller
Tasten- und Registerfessel
frei programmierbares Registercrescendo
(Quelle: Website der Kirchgemeinde)

Die Giebelfenster von Helmut Lutz

Beim Blick vom Chor zur Empore fallen die zwei leuchtenden Fenster links und rechts der mächtigen Orgel ins Auge, mit denen bei der 2. Umgestaltung der Kirche die gesichtslose Fassade wieder gegliedert wurde. Fast scheint es, als hielten sie mit den Geyer'schen Chorfenstern Zwiesprache, schwingen sie doch in ähnlichem Farbklang aufeinander zu. Von Helmut Lutz in der Überlinger Glaswerkstätte Nikolaus Dierig in vielfältiger Technik komponiert, zeigt das rechte Glasfenster im Bild der Harfe, der Hand und dem Mund des Sängers den alttestamentlichen Psalmisten David. Das kleine Lamm in der linken unteren Bildecke verweist ebenfalls auf David als Hirten, der auch nach überlieferter Auffassung als Vertreter der Weltharmonie die Verschmelzung von Himmel und Erde über die Musik verspüren läßt. Die abgebrochene Acht, in der frühen Zahlenschreibung für die Vier stehend, deutet auf die kosmologische Weltdeutung in der Zahl Vier hin (vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten usw.).

Im linken Fenster läßt der Künstler mit einem riesigen Ohr die Musik als Sprache Gottes vernehmen. Der Schöpfer-Gott bringt mit einem Gong die Schöpfung in lebendige Schwingung, ausgedrückt in dem nach innen gehenden OM wie bei asiatischen Mönchen und im aufbrechenden christlichen Alleluja. Schimmernde Goldposaunen verkünden diesen Befreiungsruf, in den alle Kreatur einstimmt bis hin zu den Insekten mit ihrem Summen und den Vögeln mit ihrem Jubilieren. (Quelle D)

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Tettnang - Impressum

Pfarrkirche St. Gallus fotografiert am 23.04.2015
(c) 2015 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf Kirchen-Online veröffentlicht am 07.07.2015

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